Finanzielle Sicherheit im Alter
Wer träumt nicht davon, den Ruhestand in vollen Zügen zu geniessen, ohne ständig über Geld nachdenken zu müssen? Eine umfassende finanzielle Planung gibt Sicherheit für die goldenen Jahre.
Für viele ist der Gedanke an die Zeit nach der Pensionierung mit gemischten Gefühlen verbunden. Einerseits freut man sich auf die wohlverdiente Ruhe und die Möglichkeit, die Früchte des Arbeitslebens zu geniessen. Andererseits plagen Ängste und Unsicherheiten, besonders wenn es um die finanzielle Zukunft geht. Fast täglich sieht sich Cedric Kind, Leiter Private Banking Geschäftsstellen der LLB, Fragen rund um Themen wie Pensionierung, Pensionskasse und Tragbarkeit von Hypotheken im Alter gegenüber. Die Antworten darauf können dabei helfen, sich auf die finanzielle Reise in die Zukunft vorzubereiten.
Die zentrale Frage jeder Pensionsplanung lautet: "Rente oder Kapital aus der Pensionskasse?"
Diese Entscheidung ist äusserst individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Höhe der Guthaben und Umwandlungssätze sind nur zwei von vielen. Die persönlichen Bedürfnisse, die familiäre Situation wie zum Beispiel Zivilstand oder Altersdifferenz von Partnern, Gesundheit und Lebenserwartung, Risikofähigkeit und Risikobereitschaft bei Anlageentscheidungen und viele andere Faktoren beeinflussen die Entscheidung. Es gilt, verschiedene Szenarien durchzudenken und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten abzuwägen, um dann bewusst zu entscheiden. Häufig liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte bei einem Mischbezug.
Die Idee der Frühpensionierung mag verlockend sein, aber welche Auswirkungen hat sie eigentlich auf die Altersrenten?
Im Allgemeinen verfügt man nach der Pensionierung über weniger Einkommen als während der Erwerbsphase. Eine Frühpensionierung führt zu zusätzlichen Einbussen. Zum einen werden in der AHV-Kürzungssätze angewendet, wenn der Bezug vorzeitig erfolgt. Zum anderen fehlen in der Pensionskasse die Spargutschriften sowie Zinserträge der letzten Erwerbsjahre und zusätzlich wird der Umwandlungssatz bei vorzeitigem Bezug reduziert. Mit guten 20 Prozent Kürzung der AHV-Leistungen und rund einem Drittel weniger Pensionskassenrente muss man rechnen, wenn man bereits im Alter von 60 Jahren in Pension gehen möchte.
Eine schrittweise Reduzierung des Arbeitspensums kann helfen, den Übergang in den Ruhestand sanfter zu gestalten.
Ein häufiges Anliegen ist die Frage, ob man zusätzliche Einzahlungen in die Pensionskasse leisten soll.
Es ist wichtig, hier gut informierte Entscheidungen zu treffen. Sinnvoll kann ein Einkauf sein, wenn man zusätzliches Alterskapital wünscht oder steuerliche Optimierungsmöglichkeiten ausnutzen möchte. Wichtig ist zu bedenken, dass das Kapital nach dem Einkauf in der zweiten Säule gebunden ist und man bis zur Pensionierung keinen Zugriff mehr hat. Zudem kann man keinen Einfluss auf die Veranlagung und die Verzinsung des Kapitals mehr nehmen. Zu beachten sind auch die Begünstigungsregelungen im Todesfall vor der Pensionierung.
Auch die Tragbarkeit der Hypothek im Alter und die Auswirkungen steigender Hypothekarzinsen beschäftigen viele.
Die Tragbarkeit der Hypothek im Alter im Auge zu behalten, ist bedeutsam. Man muss berücksichtigen, dass die finanzielle Belastung der Immobilie durch Nebenkosten, Unterhalt, Amortisationen und Zinsen nicht nur in Niedrigzinsphasen tragbar sein muss, sondern auch bei Zinssätzen von 4.5 Prozent und mehr.
Schon während des Erwerbslebens sind Massnahmen zu ergreifen, um die Hypothek im Hinblick auf das Alter auf ein tragbares Mass zu reduzieren. Nicht, dass das Wohnen im Alter später zur Last wird.
Fazit
Insgesamt ist es entscheidend, sich mit all diesen Fragen frühzeitig auseinanderzusetzen, und die persönlichen Bedürfnisse und Ziele sowie die finanziellen Auswirkungen von Massnahmen sorgfältig zu prüfen.
Ein Finanzplaner kann dabei helfen, alternative Strategien zu entwickeln und dabei unterstützen, die beste Entscheidung für den persönlichen finanziellen Lebensweg zu treffen.