Komponenten für eine energetische Sanierung
Mit einer energetischen Sanierung werden Gebäude modernisiert, um so den Energieverbrauch zu minimieren.
Es gibt viele Möglichkeiten einer energetischen Sanierung. Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich einen Überblick über die Varianten verschaffen.
Es gibt zwei wichtige Grundregeln:
- Energieverbrauch durch eine zusätzliche bzw. effiziente Dämmung reduzieren
- Öl-/Gasheizträger durch eine nachhaltige Alternative ersetzen
Die energetische Sanierung hat einerseits den Vorteil, dass die laufenden Energiekosten reduziert und weniger CO₂-Emissionen verursacht werden. Andererseits wird durch die Sanierung ein angenehmeres Raumklima gefördert, da weniger Kälte von aussen eindringt und somit weniger geheizt werden muss.
Dämmung – Energieverbrauch reduzieren
Der grösste Anteil des Energieverbrauchs verursacht das Heizen. Luftundurchlässige Wände können den Energieverbrauch stark reduzieren.
Diese Massnahme bringt mehrere Vorteile mit sich:
- Im Winter ist die Immobilie besser isoliert, sie wirkt wärmer, obwohl weniger geheizt werden muss.
- Im Sommer ist die Immobilie vor Überhitzung geschützt. Der Einsatz einer Klimaanlage ist oft nicht mehr notwendig.
- Der Energieverbrauch wird reduziert. Dadurch können die laufenden Kosten gesenkt werden.
Muss das gesamte Gebäude gedämmt werden oder sind einzelne Flächen auch schon zielführend? Die möglichen Dämmflächen können grob aufgeteilt werden und weisen jeweils verschiedene Vorteile auf:
Oberste Geschossdecke
Warme Luft steigt nach oben. Folglich geht hier der grösste Anteil an Heizwärme verloren. Daher ist die oberste Geschossdecke ein sinnvoller Startpunkt zur energetischen Sanierung einer Immobilie.
Aussenwände
Das Dämmen der Aussenwände senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern verbessert auch das Raumklima. Für die Umsetzung gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise Wärmedämmverbundsysteme oder eine hinterlüftete Fassade durch Materialien wie Mineral- oder Schafwolle.
Kellerdecke
Durch eine ungedämmte Kellerdecke kann bis zu 10 % an Heizenergie verloren gehen. Die Dämmung der Kellerdecke behält generell mehr Wärme im Innenraum und ein angenehm warmer Fussboden im Erdgeschoss entsteht.
Fenster
Zur weiteren Optimierung der Energieeinsparungen sind energieeffiziente Fenster notwendig. So kann lückenlos gedämmt werden, wodurch Wärmebrücken in der Gebäudehülle reduziert werden. Ein angenehmer Nebeneffekt ist dabei, dass nicht nur der Wärmeschutz, sondern auch der Schallschutz verbessert werden.
Heizung – Nachhaltige Energiequellen
"Raus aus Öl und Gas" lautet der Leitsatz rund um neue oder zu ersetzende Heizsysteme. Aus gutem Grund: In den vergangenen Jahren sind die laufenden Kosten für Öl und Gas gestiegen. Die Folgen des Klimawandels sind überall sichtbar und bedürfen einer raschen Kurskorrektur in Richtung erneuerbare Energiequellen.
Mit einem Heizträgerwechsel entstehen unzählige Fragen:
- Was für Alternativen gibt es?
- Ist der Wechsel bei meiner Immobilie technisch möglich?
- Rentiert sich die Investition?
Diese und alle weiteren Fragen können durch das Heranziehen eines Energieberaters geklärt werden. Einen ersten Anhaltspunkt erhalten Sie nachfolgend:
Solarenergie
Photovoltaikanlagen nutzen ihre Solarzellen anhand von Solarmodulen, um Sonnenlicht direkt in Strom umzuwandeln. Dadurch kann der Strom entweder direkt genutzt werden – beispielsweise für elektrische Haushaltsgeräte – oder in Batterien gespeichert werden. Die Batterie wird benötigt, um auch dann Solarstrom zur Verfügung stellen zu können, wenn keine oder nur wenig Sonneneinstrahlung vorhanden ist.
- Photovoltaik-Anlagen sind in der Regel relativ einfach durch einen Experten auf dem Dach anzubringen. Oft werden sie mit einem weiteren Heizsystem kombiniert. So können langfristig Energiekosten reduziert und die Umwelt geschont werden.
- Solarthermie-Anlagen hingegen nutzen Solarenergie, welche durch Sonnenkollektoren gesammelt wird, um Wärme zu erzeugen. Diese Wärme kann dann zur Erzeugung von Warmwasser und zur Unterstützung der Heizfunktion verwendet werden.
Holzenergie
Holz ist ein nachhaltiger und erneuerbarer Rohstoff, wenn es aus der Region stammt und nur so viel bezogen wird, wie gleichzeitig nachwachsen kann. Durch die Verbrennung von Holz wird Energie freigesetzt. Diese kann wiederum für die Erstellung von Warmwasser und fürs Heizen verwendet werden. Zudem belastet die Holzverbrennung, mit den richtigen Brennstoffen und korrektem Betrieb, nicht die Luft. Am häufigsten werden dafür Pellets, Stückholz oder Holzschnitzel eingesetzt.
Umgebungswärme
Die Wärmepumpe zählt zu den aktuell beliebtesten Heizsysteme im Neubaubereich - insbesondere bei Ein- oder Zweifamilienhäusern. Es gibt verschiedene Varianten der Wärmepumpe, die ihre Energie aus der Umgebung bezieht.
Die Grundfunktion ist allerdings immer dieselbe:
- Die Wärmepumpe nutzt eine Quelle für Umweltwärme wie zum Beispiel das Erdreich, Grundwasser oder Luft.
- Diese Wärme wird durch die Unterstützung von elektrischer Energie auf eine höhere Temperatur gepumpt und gibt dann diese ins Heizsystem ab.
- Auch bei den Pump-Arten gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Viele Wärmepumpen können im Sommer ähnlich wie eine Klimaanlage auch zum Kühlen eingesetzt werden
Welche für Ihre Immobilie die richtige ist, kann mit einem Experten herausgefunden werden.
Fernwärme
Fernwärme ist in der Regel ein Kraftwerk, das Wärme als Nebenprodukt der Industrie oder Wärme speziell für das Kraftwerk erzeugt. Über ein Rohrleitungssystem kann die Fernwärme in Form von zirkulierendem Warmwasser direkt an die Immobilie angeschlossen werden. Bei der Immobilie befindet sich eine Übergabestation, die als Wärmetauscher fungiert und die Wärmeenergie an das Haus weitergibt. Zusätzlich ist oft ein Warmwasserspeicher vorhanden, der die Wärmeenergie speichert und das Brauchwasser erwärmt.
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