Warum Alterssparen immer wichtiger wird
Die demografische Entwicklung stellt die Vorsorgesysteme vor grosse Herausforderungen. Daher ist es wichtig, dem Aufbau von privatem Alterskapital zunehmend Beachtung zu schenken.
Leistungen der 1. und 2. Säule sollten den gewohnten Lebensstandard in der Pension sicherstellen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, muss individuell geprüft werden. Sinkende Rentenleistungen, steigende Lebenshaltungskosten und die höhere Lebenserwartung schaffen ein herausforderndes Umfeld.
Demografische Entwicklung
Die Bevölkerung wird statistisch gesehen immer älter. Im Jahr 2020 betrug die Restlebenserwartung von Frauen und Männern, welche das ordentliche Pensionsalter erreicht haben, 86.4 Jahre, beziehungsweise 82.5 Jahre. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 Frauen im Durchschnitt fast 90 Jahre und Männer etwas älter als 85 Jahre werden. Belastend kommt hinzu, dass sich das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Rentenbezügern verändert. Drei Erwerbstätige haben im Jahr 2020 in Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ca. einen Rentner finanziert. Bis 2050 werden es nur noch ca. zwei Erwerbstätige sein, was die Finanzierbarkeit der Altersrenten erschwert.
Konsequenzen für die Pensionskassen
Auch Vorsorgeeinrichtungen der 2. Säule sind gefordert. Neben der demografischen Entwicklung treffen sie mit dem verwalteten Vermögen auf herausfordernde Anlagemärkte. Insbesondere während der Tiefzinsphase war es anspruchsvoll, eine positive Rendite zu erzielen. Welche Auswirkungen die steigende Inflation auf das Pensionskassenguthaben haben, wird sich zeigen. Damit Pensionskassen auch in Zukunft ihre Rentenversprechen halten können, müssen sie ihre Umwandlungssätze senken. Dies hat zur Folge, dass die Altersleistungen der zukünftigen Rentner tiefer ausfallen werden.
Analyse der persönlichen Situation
Es ist nicht verwunderlich, dass das Thema Altersvorsorge die Bevölkerung stark beschäftigt. Die veränderte Einkommenssituation nach der Pensionierung verunsichert viele. Deshalb ist es sinnvoll, sich ca. 10 Jahre vor dem Wunschpensionierungszeitpunkt intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Rentenvorausberechnungen der AHV sowie konservative Einschätzungen zukünftiger Altersleistungen aus der Pensionskasse bilden hierfür eine gute Basis. Mit realistischen Annahmen der laufenden und zukünftigen Ausgaben können die aktuelle Sparquote und eine allfällige Einkommenslücke bestimmt werden. Eine Analyse der gegenwärtigen Vermögenssituation gibt Auskunft, ob zusätzliches Altersguthaben für die Pension notwendig ist, um den Lebensstandard halten zu können.
Vermögensaufbau für das Alter
Beim Aufbau von Alterskapital gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Steuervorteil eines Einkaufs in die Pensionskasse bringt anfänglich eine vorteilhafte Rendite, bindet das Kapital aber bis zur Pensionierung. Es ist deshalb zu prüfen, ob je nach Risikobereitschaft eine dynamischere Anlagestrategie bei einer Bank längerfristig nicht erfolgreicher ist. Mittels eines Aufbauplans kann so über einen längeren Zeitraum bereits mit kleinen Sparbeiträgen ein beachtliches Vermögen geschaffen werden, welches später für den Verbrauch herangezogen werden kann.
Um flexibel zu bleiben, ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis aus regelmässigen Renteneinkünften aus der AHV und Pensionskasse, Vermögenserträgen sowie gezieltem Kapitalverzehr anzustreben. In der Praxis sieht man oft, dass Fixkosten über Rentenleistungen und individuelle Ausgaben wie zum Beispiel Ferien über den Kapitalverzehr gedeckt werden. Da Rentenleistungen aus der Pensionskasse nicht zwingend der Teuerung angepasst werden müssen, lohnt es sich, mit einem Teil des aufgebauten Altersguthabens in der Pension in Wertschriften investiert zu bleiben. Hierfür sollte frühzeitig ein Vermögenskonzept ausgearbeitet werden.
Fazit
Die Planung der eigenen Pensionierung ist wie eine Schiffsreise. Sie erfordert Voraussicht und ein klares Ziel, damit man sicher ankommt. Wünsche und Träume können einfacher erfüllt werden, wenn die Segel richtig gesetzt sind. Ein Finanzplan hilft, die Untiefen rechtzeitig zu erkennen und die finanziellen Instrumente optimal zu nutzen. Expertinnen und Experten nehmen diese Planung gemeinsam mit den Kunden gerne in Angriff, damit sie sich mit zunehmender Gelassenheit den Themen widmen können, welche ihnen am Herzen liegen.
Rechtlicher Hinweis: Angaben im Sinne der Finanzanalyse-Vorschriften (Gesetz, Verordnung) finden Sie unter Rechtliche Bedingungen.