US-Aktien: Ein Jahr mit Donald Trump

Nach dem ersten Amtsjahr von Präsident Donald Trump herrscht grosse Uneinigkeit in Bezug auf die Qualität seiner Entscheidungen. Viele Kommentatoren halten die Handelspolitik und die Aussenpolitik für problematisch. Der Aktienmarkt hingegen nimmt den generellen Abbau von Regulatorien und das Steuerpaket im Speziellen sehr positiv auf. Seit der Wahl ist der S&P 500 um über 30 Prozent gestiegen.

Wir denken, gestützt auf die Fundamentaldaten, dass die aktuelle positive Entwicklung weiter anhalten kann. In der Berichtssaison für das letzte Quartal 2017 gaben die rapportierenden Unternehmen eine Einschätzung in Bezug auf die Entlastung bei den Unternehmenssteuern: Erwartet wird eine Reduktion der bezahlten Steuern um ca. minus 20 Prozent und damit einhergehend ein positiver Einfluss auf die Gewinnschätzungen von ungefähr plus 10 Prozent.

Einzig einige technische Signale haben sich aufgrund der jüngsten Beschleunigung der Kursbewegung nach oben eingetrübt. Das Sentiment im Markt ist positiv, jedoch nicht euphorisch. Die Bewertungssituation ist erhöht, aber nicht extrem. Wirken die Steuererleichterungen wie von den Analysten prognostiziert, werden höhere Gewinne die Bewertungen wieder normalisieren.

Dennoch bleibt zu bedenken, dass im aktuellen Umfeld die Volatilität der Aktienpreise auf einem Mehrjahrestiefststand angelangt ist. Auch passt die Entwicklung des US-Dollars nicht zu den Zinserhöhungen der US-Notenbank. Sollte sich hier eine Wende abzeichnen, würde eine stärkere US-Währung für exportorientierte Unternehmen eine Margenbelastung bedeuten. Der faktisch geräumte Arbeitsmarkt könnte ebenfalls die Margen belasten, sollten Arbeitnehmer höhere Löhne durchsetzen können.

Aufgrund dieser Einschätzung sind wir im US-Aktienmarkt aktuell vorsichtig engagiert.

Portrait Timo Gruber
Timo Gruber, Senior Portfoliomanager, LLB Asset Management AG, Vaduz

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