Deutlich reduziertes Italien-Exposure
Die politische Situation in Italien mit einer Regierung, die grosse Versprechungen ohne Gegenfinanzierung umsetzen möchte, überschattet gegenwärtig alle anderen Probleme in Europa. Trotz geringem Exposure wurden Versicherungswerte massiv verkauft.
Seitdem sich in Italien die Bildung einer Regierung aus Populisten abgezeichnet hat, sind neben vielen europäischen Banken auch grosse Versicherungen deutlich unter Druck geraten. Es sind wieder dieselben Ängste im Spiel wie bei der letzten Eurokrise. Es wird erwartet, dass es neben italienischen Staatsanleihen die Volkswirtschaften von Griechenland, Portugal und Spanien ebenfalls wieder negativ betreffen könnte. Die Kurse der italienischen Staatsanleihen sind deutlich eingebrochen: Es lohnt sich, genauer hinzusehen, wie stark die einzelnen Versicherungen tatsächlich noch engagiert sind in Italien und anderen ehemaligen Krisenländern.
Im Gegensatz zur letzten Eurokrise 2014, in der Folge der grossen Rezession von 2009, sind heute viele Versicherungen ausserhalb Italiens deutlich weniger exponiert. Nehmen wir als Beispiel Allianz: Bei einem Schuldenschnitt von 25 Prozent bei allen Anleihen, die Allianz von Schuldnern aus Griechenland, Italien, Irland, Portugal und Spanien hält, käme es zu einer Abschreibung von ca. 3 Milliarden Euro. Vom gesamten Anlagevermögen entspricht dies nur einem Bruchteil verglichen mit den Beständen während der Eurokrise 2014. Mitte Mai 2018 – und somit vor den Wahlen in Italien – betrug die Marktkapitalisierung von Allianz rund 85 Milliarden Euro. Der Ausverkauf hat bis heute rund 6 Milliarden Euro an Börsenwert vernichtet. Verglichen mit den 3 Milliarden Euro, die bei diesem düsteren Szenario betroffen wären, entspricht dies rund dem Doppelten. Der Kursrückgang bei grossen europäischen Versicherungen ausserhalb Italiens scheint uns daher übertrieben. Wir nutzen diese temporäre Marktschwäche und empfehlen den Kauf von soliden Versicherungswerten wie Allianz oder Axa.

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