Familienvorsorge
Bedarfsgerechte Vorsorge für die Familie bedeutet, dass laufende Ausgaben gedeckt und finanzielle Lebensrisiken abgesichert sind sowie der Sparprozess geplant ist – damit alle sorgenfrei schlafen können.
Das zentrale Element ist das Familienbudget. Die Einnahmen lassen sich einfach feststellen. Sie entsprechen den Nettolöhnen. Die laufenden Kosten zu bestimmen, benötigt meist mehr Zeit. Die Ausgaben für Wohnen, Krankenkasse, Versicherungen etc. lassen sich recht schnell und genau ermitteln. Die Definition der allgemeinen Lebenshaltungskosten bereitet meist mehr Mühe. Ausgaben für Freizeit und Ferien sind erfahrungsgemäss am schwierigsten zu bestimmen. Jede Familie sollte sich jedoch Zeit nehmen, einen Ausgabenplan zu erstellen. Aus ihm leitet sich der Bedarf für die Absicherung durch Versicherungsleistungen sowie die Sparquote für den Sparprozess ab.
Liquiditätsreserve
Für unvorhergesehene grössere Ausgaben sollte man ungefähr dreimal den Monatsbedarf sofort verfügbar halten. Eine angemessene eiserne Reserve ist ebenfalls sinnvoll. Als Kontoform eignet sich dafür ein Privat- oder ein Sparkonto, worauf beide Partner Zugriff haben.
Absicherung von Lebensrisiken
Bei der Wahl einer angemessenen Vorsorge bei Erwerbsunfähigkeit oder im Todesfall ist entscheidend, in welchem Zivilstand die Familie lebt und ob Kinder da sind.
Bei unverheirateten Paaren beispielsweise erhält der überlebende Partner keine Leistungen aus der AHV. Ebenso ist in der Pensionskasse der Konkubinatspartner nicht automatisch anspruchsberechtigt. Die Leistungen hängen vom Reglement der Pensionskasse ab. Zusätzlich wird eine Meldung der Lebensgemeinschaft verlangt.
Auch durch einen Trauschein ist man nicht automatisch abgesichert. Von der AHV erhält der Überlebende nur dann eine unbefristete Hinterlassenenrente, wenn es Kinder gibt. Andernfalls ist der Anspruch auf Renten an zusätzliche Kriterien gebunden. In der Pensionskasse verhält es sich ähnlich. Ein Blick ins AHV-Gesetz und ins Pensionskassenreglement ist deshalb unerlässlich.
Es empfiehlt sich, die persönliche Vorsorgesituation durch eine Fachperson überprüfen zu lassen – damit die ganze Familie gut vorgesorgt hat und sorglos schlafen kann.
Sparprozess
Hat man genügend Reserven aufgebaut und ist angemessen abgesichert, kann man sich Gedanken über den langfristigen Sparprozess machen. Wie soll die Sparquote verwendet werden? Es bieten sich zusätzliche Einkäufe in die Pensionskasse sowie regelmässiges privates Sparen an. Ein wesentlicher Vorteil von Pensionskasseneinkäufen ist der Steuerspareffekt. Ein Nachteil hingegen, dass das Geld nicht mehr frei verfügbar ist, wenn man es in die Pensionskasse eingezahlt hat.
Will man sich die Verfügbarkeit und Flexibilität erhalten, so eignet sich das Fondssparen. Bei einem Fondssparplan wird regelmässig ein zuvor festgelegter Betrag in Anlagefonds investiert. Bei der Wahl der geeigneten Anlagefonds ist das persönliche Anlegerprofil massgebend. Ein Fondssparplan ist flexibel gestaltbar. Man kann die Sparbeträge ändern und bei Liquiditätsbedarf jederzeit Bezüge tätigen. Schon mit geringen Beträgen profitiert man von einem professionellen Vermögensmanagement und kann an der Entwicklung der Finanzmärkte teilhaben.
Eigenheim
Verfügt man über ein Eigenheim, so sind dessen Kosten zu berücksichtigen. In der Risikovorsorge ist darauf zu achten, dass die Immobilie auch bei Eintritt eines Risikoereignisses tragbar bleibt. Möchte man die langfristige Tragbarkeit beurteilen, ist zu bedenken, dass diese nicht nur im aktuellen Niedrigzinsumfeld finanzierbar ist, sondern auch dann, wenn die Hypothekarzinsen ansteigen sollten. Eigenheimbesitzer sollten überdies erbrechtliche Folgen prüfen. Eine Nachlassregelung kann unangenehmen Überraschungen vorbeugen.

Rechtlicher Hinweis: Angaben im Sinne der Finanzanalyse-Vorschriften (Gesetz, Verordnung) finden Sie unter Rechtliche Bedingungen.