Cybersicherheit für KMU beginnt bei den Mitarbeitenden

Im Vergleich zu Grosskonzernen sind die finanziellen Mittel für Cyberabwehr bei KMU oft bescheiden. Eine solide Cyberabwehr beginnt jedoch bereits bei den Mitarbeitenden.

Nicht erst seit der Coronapandemie sind Cyberangriffe in aller Munde. Im Zeitalter der vierten industriellen Revolution und der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung werden selbst alltägliche Gegenstände wie Autos und Kühlschränke zu schützenswerten Objekten. Im Jahr 2020 beläuft sich der Schaden von Cyber-Angriffen global auf zirka 1 Billion Dollar, und das World Economic Forum schätzt Cyber-Angriffe als höchste nicht-umweltbedingte Gefahr ein. Somit macht der Trend hin zu Cloud Computing den korrekten Umgang und Schutz von Systemen und Daten immer wichtiger.

Auch in Liechtenstein und in der Schweiz häufen sich die Ereignisse und Meldungen. So geriet nicht nur die Ruag AG ins Visier von Cyberkriminellen, sondern auch Firmen wie die Stadler Rail, Huber+Suhner und sogar die Universität Liechtenstein. Kaum eine Woche vergeht, in der man in den Medien nicht von einer neuen Ransomware- oder sonstigen Cyberattacke hört. Die Dunkelziffer der nicht publizierten Vorfälle ist dabei jedoch sicherlich um einiges höher.

Auch KMU sind von der zunehmenden Digitalisierung getrieben. Im Gegensatz zu grossen Konzernen, mangelt es vielen von ihnen jedoch an den nötigen finanziellen Mitteln für Cyberabwehr. Der Grundstein für eine solide Cyberabwehr ist allerdings verhältnismässig günstig zu legen: Denn die wichtigste Abwehrressource sind aufmerksame und geschulte Mitarbeitende, die mit den gängigen Phishing- und Social-Engineering-Angriffen vertraut sind. Ein Bonus-Vorteil: Die Mitarbeitenden profitieren auch in ihrem Privatleben vom firmenintern erlernten Cyber-Abwehrwissen im Umgang mit E-Mail, Social Media und Web-Plattformen.

Besondere Achtsamkeit ist im Umgang mit E-Banking geboten, denn das ist verständlicherweise ein gern verfolgtes Betrugsfeld von Hackern. Um E-Banking sicher zu nutzen, sind verschiedene Grundregeln zu beachten. Hierzu zählt, das Computer-Betriebssystem auf dem neusten Stand zu halten und ein Antivirusprogramm zu verwenden. Ebenfalls sollte die benutzte Browserversion aktuell sein. Selbstverständlich ist das E-Banking-Passwort nicht an anderer Stelle wiederzuverwenden, und nach jedem Besuch im Online Banking ist es streng empfohlen, sich manuell abzumelden und nicht nur den Browser zu schliessen. Die Website ebas.ch – "eBanking – aber sicher!" – bietet diverse Hilfestellungen und Anleitungen zum Umgang mit E-Banking sowie zu sicherem Internetverhalten im Allgemeinen.

Beim Online Banking und Mobile Banking der Liechtensteinischen Landesbank werden neueste Verfahren und Methoden zur Daten-Benutzersicherheit verwendet. Neben der unmittelbaren Cyber-Sicherheitsarchitektur werden im Hintergrund modernste Systeme zur Analyse und Bewertung von Zahlungen eingesetzt, um jeglichen Betrugsversuch so effizient und effektiv wie möglich zu verhindern. Durch einen Aktivierungsbrief mit Mosaikscan wird ausserdem sichergestellt, dass nur berechtigte Personen Zugang zu den Online-Daten und somit zu den Diensten erhalten.

Weitere Informationen auf www.llb.li/onlinebanking und www.llb.li/mobile.

Jousry Abdel-Khalek
Jousry Abdel-Khalek, Chief Information Security Officer der LLB-Gruppe