Passgenaue lebenslange Vorsorgeplanung

Vorsorgeplanung ist ein lebensbegleitender Prozess, der immer wieder neu durchlaufen werden sollte. Passgenau wird eine Vorsorgeplanung dann, wenn sie auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Je nachdem, in welcher Lebensphase man sich befindet, sind andere Themen aktuell. Sind bei jungen Familien die Absicherung der Familie oder Fragen rund um die Immobilie wichtig, so stehen bei Personen mitten im Leben der gezielte Vermögensaufbau oder der Ausbau der Altersvorsorge im Zentrum. Ab 50, 55 Jahren werden Fragen rund um die Pensionierung aktuell. Welche Altersleistungen darf ich erwarten? Können wir uns eine frühzeitige Pensionierung leisten? Soll ich Rente oder Kapital aus der Pensionskasse beziehen oder ist ein Mischbezug geeignet? Wie hoch ist die Einkommenslücke nach der Pension und wie strukturiere ich mein Vermögen? Personen über 65 möchten allenfalls Vermögen zu Lebzeiten weitergeben, ohne die eigene finanzielle Unabhängigkeit zu gefährden, und haben Fragen, wie sie ihren Nachlass nach ihren Vorstellungen verteilen können.

Themenbereiche

Eine passgenaue Vorsorgeplanung folgt dem Lebenszyklus und berücksichtigt die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse, klärt Fragen und gibt einen ganzheitlichen Überblick. Eine umfassende Vorsorge- und Finanzplanung umfasst dabei immer verschiedene Themenbereiche: Einnahmen- und Ausgabenplanung, Vermögensplanung, Immobilien und Finanzierung, Absicherung bei Erwerbsunfähigkeit und Todesfall, Altersvorsorge sowie Steuern und rechtliche Fragestellungen. Diese Themen sind vernetzt und hängen voneinander ab.

Geeignetes Vorgehen

Bei der Vorsorgeplanung bewährt sich ein dreistufiges Vorgehen. Zuerst müssen die persönlichen Ziele, Bedürfnisse und Fragen formuliert werden sowie gegebenenfalls Bedingungen oder Restriktionen definiert werden. Anschliessend sind alle genannten Themenbereiche zu analysieren und Optimierungsmassnahmen im Hinblick auf die Ziele zu entwickeln. Wenn das Gesamtkonzept stimmig ist, können die geplanten Massnahmen umgesetzt werden.

Vorteile einer Vorsorgeplanung

Eine Vorsorgeplanung schafft Transparenz über die Gesamtsituation und man kann Optimierungsmöglichkeiten identifizieren. Man erkennt Handlungsbedarf und erhält Lösungsvorschläge. Das Wissen, dass nichts vergessen geht und wann welche Massnahmen zu ergreifen sind, führt zu der Sicherheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zudem hat man die Gewissheit, dass man für sich selbst und seine Liebsten gut vorgesorgt hat. Planmässiges Vorgehen schafft zudem Ruhe und Gelassenheit und die Überzeugung, das Richtige zu tun.

Häufigste Fehler

Der Tipp vom Stammtisch oder vom Nachbarn ist selten für die eigene Situation und Vorsorgeplanung geeignet. Ebenso helfen Pauschaltipps meist nicht weiter. Häufig wartet man mit der Vorsorgeplanung zu lange zu oder setzt deren Massnahmen anschliessend nicht um.

Tipps

Man sollte sich lebenslang und frühzeitig mit der Vorsorge beschäftigen und diese planen. Einer Planung sollte man auch Taten folgen lassen. Vorgesehene Massnahmen können nur dann Wirkung zeigen, wenn man sie auch umsetzt.

Wichtig ist, dass man seine Einnahmen und Ausgaben im Griff hat und die eigene Sparquote bzw. Einkommenslücke kennt. Ebenso sollte man den Überblick über seine Vermögenswerte haben und eine passende Anlagestrategie verfolgen. Relevante Informationen und Dokumente kann man laufend sammeln und analysieren. Wichtig ist auch, dass man rechtzeitig Rat bei einer Fachperson sucht. So bleibt Zeit, für die im Leben wichtigen finanziellen Entscheidungen solide Planungsgrundlagen zu schaffen. Zudem ist es wichtig, dass man Lösungen findet, die für beide Partner stimmig sind.

Gut vorgesorgt hat man nicht automatisch. Man muss seine Vorsorge aktiv gestalten. Umfassend, vernetzt und in einem lebensbegleitenden Prozess. Eine passgenaue Vorsorge lässt einen sorgenlos in die Zukunft blicken.

Portrait René Bär
René Bär, Leiter Finanzplanung und Steuern, Liechtensteinische Landesbank AG