Finanzanlagen und Inflation

Jahrelang war die Inflation trotz expansiver Geldpolitik kein Thema. In den letzten Monaten hat sie allerdings deutlich an Brisanz gewonnen. Die Erkenntnisse einer breit angelegten Studie zeigen, wie sich ein optimales Portfolio bei steigender Inflation zusammensetzt.

Im Umfeld der expansiven Geldpolitik und der rekordhohen Schulden verschiedener Staaten hat man sich seit längerer Zeit gefragt, wie die Schulden reduziert werden sollen. Inflation und Wachstum vermögen dieStaatsschuldenquote bekanntlich zu mindern. Die Inflation zeigt sich in verschiedenen Indikatoren und ist zuletzt insbesondere in den USA deutlich angestiegen. Der Krieg in der Ukraine hat die Rohstoffentwicklung und die Inflation zusätzlich angeheizt.

LLB Erwartunge für die inflation

Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich die Frage, wie sich ein Portfolio zusammensetzt, das eine reale Kaufkrafterhaltung verfolgt. In einer eigenen Studie wurde überprüft, welche Anlagekategorien in Inflationsphasen am ehesten eine reale Kaufkrafterhaltung erwarten lassen. Abgesehen von Geldmarktanlagen kann für keine Finanzanlage eine statistisch gesicherte Aussage darüber gemacht werden, wie sie kurzfristig auf Veränderungen der Inflation reagiert. Keine der untersuchten Vermögensklassen hat sich nämlich dahingehend ausgezeichnet, in Inflationsphasen stets einen positiven Realertrag zu liefern. Anlagekategorien, die dennoch eine gewisse Sensitivität zur Inflation aufweisen, sind beispielsweise Gold, Rohstoffe, Immobilien, inflationsgeschützte Anleihen sowie Aktien aus Schwellenländern. Die hohe Volatilität dieser Anlagekategorien erschwert eine korrekte Prognose für die Zukunft. Aus diesen Gründen empfiehlt es sich, auf eine breite Diversifikation zu setzen. Die Studie zeigt weiter, dass ein defensives Portfolio mit einer geringeren Quote an risikobehafteten Anlagen einer offensiven Ausrichtung vorzuziehen ist. Letztere sorgt für viel Volatilität im Portfolio, die sich in Inflationsphasen nicht unbedingt bezahlt macht. Der Fonds «LLB Inflation Protect (CHF)» wurde vor über zehn Jahren lanciert. Ziel der Anlagepolitik ist der möglichst umfassende Erhalt des realen Wertes bei einem gegebenen Inflationsrisiko und nicht die Ertragsmaximierung. Das Produkt konnte in den letzten Monaten seine Qualitäten unter Beweis stellen. Die Performance des «LLB Inflation Protect (CHF)» liegt nämlich über der Rendite von gemischten Portfolios. Dazu beigetragen hat einerseits seine defensive Ausrichtung und andererseits die Beifügung von Gold und Rohstoffen im Umfang von insgesamt rund 15 Prozent.

Wir erwarten, dass der Inflationsanstieg in der zweiten Jahreshälfte abflachen wird. Anlegern, die dennoch einen weiteren Anstieg der Inflation erwarten und sich vor möglichen unerwünschten Entwicklungen an den Finanzmärkten schützen wollen, empfehlen wir, eine Beimischung in bestehende Portfoliostrukturen zu prüfen.

Die schleichende Enteignung durch die Inflation sollte über einen längeren Zeithorizont nicht unterschätzt werden, auch wenn sie nicht immer erhöht ausfällt. Selbst eine moderate Inflation von 2 Prozent reduziert die Kaufkraft über zwanzig Jahre um rund die Hälfte. Entscheidend ist deshalb nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt der Investitionen, sondern, dass Anleger langfristig und im Rahmen des Anlegerprofils investiert bleiben.

Portrait Rene Hensel
René Hensel, Senior Portfolio Manager, LLB Asset Management AG, Vaduz.

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